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In der beginnenden Woche wird an zwei verschiedenen Orten (Brüssel/Belgien und Blantyre/Malawi) über die DRKongo gesprochen.
Zur Erinnerung: P. Kagame (Ruanda) hatte letzte Woche seinen Kollegen Dos Santos (Angola) besucht, um u.a. über die Krise in der DRKongo zu verhandeln. Einen Tag später war auch Präs. Kabila, der vorher in Harare zu Gast war, in Luanda, wo er Gespräche mit Dos Santos über die DRKongo geführt hat.
Der "runde Tisch" von Brüssel findet auf Initiative des belgischen Außenministers, Louis Michel, statt, der auch die Moderation führen wird. Eingeladen wurden die demokratische politische Opposition und die Zivilgesellschaft. Gesprochen wird über die Institutionen der Übergangszeit, die Verfassung, die Nationalitätsfrage, die Wahlen und die zukünftige Armee der DRKongo - mit dem Ziel, daß eine Harmonisierung der Meinungen über die noch divergierenden Punkte vor der Eröffnung des interkongolesischen Dialogs erreicht wird.
Bei der Lektüre der Liste der Teilnehmer erfährt man, daß die FONUS/Olenghankoy und die UDPS/Tshisekedi nicht teilnehmen werden. Da diese beiden Parteien seit der Zeit Mobutus eine federführende Rolle in der politischen Opposition spielen, ist die Frage der Gültigkeit der Entscheidungen, die dort getroffen werden, zu stellen. Beruhigend aber ist die Tatsache, daß es sich bei dem Treffen von Brüssel nur um ein informelles Treffen im Bezug auf das Abkommen von Lusaka handelt.
In Blantyre (Malawi) treffen sich die Mitgliedstaaten der SADC, um die Möglichkeiten zur Beendigung des Kongo-Krieges zu erörtern. Eingeladen sind Ruanda und Uganda, die, wie in der Presse berichtet wird, auch einen Antrag auf Aufnahme in diese Organisation stellen wollen. Angesichts der gefährlichen Situation in Simbabwe sehen einige Analysten die eventuelle Aufnahme Ruandas und Ugandas als eine Gefahr für die Position Mugabes in dieser Organisation, sogar seine Isolierung in der Region, wenn man die bei der Intervention der simbabwischen Truppen 1998 in der DRKongo ausgelösten Kontroversen innerhalb der SADC in Erinnerung ruft.
Da wir immer noch der Meinung sind, daß der interkongolesische Dialog der einzige Weg zur "neuen politischen Ordnung" in der DRKongo ist und bleibt, hoffen wir, daß die beiden Treffen zur Beendigung des Krieges in der DRKongo beitragen und den Frieden in der Region der Großen Seen Afrikas einleiten werden - zum Wohl der seit Jahren leidenden Bevölkerung.
Berlin, den 13.1.2002