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36.000.000 US-Dollar und 280.000 US-Dollar sind die Schadenersatzsummen, die im Rahmen des Mordprozesses von Frau Espérance Kabila der Familie des kongolesischen Staatschefs und dem Ex-Ehegatten des Opfers zugesprochen wurden. Zahlen, die beim "O.J. Simpson" oder "Michael Jackson" Prozess erwähnt, der amerikanische Wirklichkeiten entsprächen und demnach anekdotisch geblieben wären. Die Tatsache jedoch, dass diese (entgegenkommende) Entscheidung durch ein Gericht in der afrikanischen Steppe erlassen wurde, erstaunt viele und macht schwindlig.
Obwohl der Verlust jedes menschlichen Lebens unbezahlbar ist, wenn man die Lücke betrachtet, die ein Verstorbener in seiner Umgebung und seiner Familie hinterlässt, wird die letztlich durch den Militärgerichtshof von Lubumbashi ausgesprochene Schadensersatzsumme für die Familie des kongolesischen Staatschefs und den Ex-Ehegatten der Ermordeten problematisch, weil sie als Präzedenzfall auf dem ganzen Gebiet der Demokratischen Republik Kongo dienen wird.
Die besten unter den kongolesischen Rechtsanwälten reiben sich sicherlich die Hände und warten nun darauf, von den Familien eingeschaltet zu werden, deren Schicksal dem oben erwähnten Fall ähnelt. Sie werden die Wiederaufnahme der Ermittlungen über die Verbrechen und andere schändliche Vergehen, welche von vielen Soldaten der regulären kongolesischen Armee in Mbandaka, Kinshasa, Mbuji-Mayi, Nemba, usw. begangen wurden, fordern. Man kommt sicherlich auf eine Summe von Billionen US-Dollar, die das Verteidigungsministerium, also der kongolesische Staat, an die Familien der Opfer zahlen muss bzw. zahlen müsste.
Unabhängig von der Tatsache, dass das Verteidigungsministerium der kongolesischen Öffentlichkeit erklären sollte, welche amtliche Funktion jemand inne haben muss, damit ihm ein Soldat zur Bewachung zur Seite gestellt werden muss, hätte es alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen sollen, um zu verhindern, dass sich die Büchse der Pandora öffnet. Sehen wir nicht unter anderen Himmeln, wie Soldaten, die Opfer nuklearer Versuche wurden, um eine entsprechende Entschädigung kämpfen, während es medizinisch kaum Zweifel gibt, wodurch ihr Krebs oder andere Krankheiten zustanden gekommen sind?
Zu denen, die sich mit Kritik an der gefälligen Rechtssprechung des Militärhofes von Lubumbashi auffällig zurückhalten, die - auf die Gefahr der Wiederholung hin -, eine phantastische Summe als Entschädigung an die Familie des kongolesischen Staatschefs und den Ex-Ehegatten der Ermordeten zugesprochen hat, gehören die Zivilgesellschaft, die Presse und die Abgeordneten.
Warum schaltet die Zivilgesellschaft nicht die Generalstaatsanwaltschaft ein, um dieses ungerechtes Urteil zu revidieren? Warum macht die Presse aus dieser Angelegenheit nicht ihr Titelblatt? Und was ist zu sagen von der Funkstille der Abgeordneten, die ihrer Zeit auf die Barrikaden gerannt sind, als es um die Auszahlung der Sonderprämie im Rahmen der Abdeckung einer offenen Rechnung bei der nationalen Elektrizitätsgesellschaft (SNEL) ging? Komischerweise aber sind vielleicht all diese Leute noch bei ihrer fisseligen Lektüre der kürzlich erschienen Liste von neu ernannten Managern der staatliche Unternehmen? Analysieren sie die Kommentaren der Art "Keiner aus dem Teke-Volk auf einem der Aufsichtsratvorsitzenden Posten" oder "die Provinz Süd-Kivu bekommt den Löwenanteil (der Posten)"? Und dies, obwohl der parlamentarische "Bakandeja"-Ausschuss nicht den Beweiß erbracht hätte, dass die politischen und ethnischen Etiketten nie als moralische Barriere gewirkt haben für diejenigen, die das nationale Kulturgut und/oder das gemeinsame Gut plündern.
Guy K